Nur Zusammenhalt gibt Kraft
Aus heiterem Himmel erlitt ich, im Herbst 2010, einen Spontanpneumotorax auf offener Strasse.
Ohne jegliche Vorzeichen, bekam ich keine Luft mehr und hatte starke bis sehr starke Schmerzen in der Brust. Währen des Transportes ins Spital, war ich soweit, mit meinem Leben abzuschliessen. Doch irgendwie schaffte ich es noch lebend im Triemlispital anzukommen. Dies Dank der starken Reaktion und energischem Zureden der begleitenden, noch sehr jungen Notfallärztin.
Vor diesem Zwischenfall führte ich ein ganz normales Rentnerdasein, mit viel Sport, und zwischendurch noch ein wenig Arbeit bei meinem alten Arbeitsgeber, was übrigens sehr gut tat.
Doch nach der Operation des rechten Lungenflügels, teilweise Resektion, war alles auf den Kopf gestellt. Das Schlimmste war aber drei volle Monate von Spezialist zu Spezialist, von Institut zu lnstitut, geschickt zu werden, ohne, dass mir eine Diagnose gestellt wurde. Drei Monate von Arzt zu Arzt, immer die gleichen Fragen, drei Monate ohne medikamentöse Behandlung, drei Monate mit der Frage, was habe ich, oder bin ich nur ein eingebildeter Kranker, denn so kam ich mir langsam vor. Durch diesen Zustand wurde ich auch immer schwächer. Doch dann wurde mir ein Aufenthalt, auf mein Drängen hin, in der REHA-Klinik Wald verordnet. Dort wurde dann durch einen einfachen Ultraschalltest die Diagnose gestellt, pulmonaler Lungenhochdruck. Vielen Dank an Hr. Dr.Turk, Chefarzt in der Höhenklinik Wald, der mir versprochen hatte, mich nicht zu entlassen, ohne endgültige Diagnose.
Nach dieser Feststellung kam der grosse und lange Wiederaufbau der Muskulatur, da ich in dieser Zeit praktisch ohne Bewegugn dahinlebte. Mit grossem Willen, und Dank der der Unterstützung meiner Frau, schafften wir es, wieder eine einigermassen akzeptable Mobilität zu erreichen. Vor allem eine gewisse Herzschwäche mit Vorhofflimmern mussten wir dann auch wieder ins Lot bringen. Da ich noch mit Cortison in Behandlung stand, wurde mein Diabetes(seit 1996)arg durcheinnader gewirbelt. Diese Behandlung musste nun von Oral auf Insulin umgestellt werden, und dazu noch eine strenge Diät. Der Sauerstoffgehalt verbesserte sich, dank eines leichten, aber stetigen Fitnestrainings, unter strenger Aufsicht, auch ganz langsam.
Für meine Frau brachte dies auch eine sehr grosse Umstellung im Leben mit sich. Keine sportlichen Aktivitäten, wie Schwimmen, Skifahren, Wandern und Radfahren, konnten nicht mehr ausgelebt werden. Urlaubsflugreisen waren selbstverständlich auch gestrichen. An dieser Stelle möchte ich meiner Frau ein riesiges Dankeschön aussprechen. Dank ihrem Verständnis und der liebevollen Pflege fand ich wieder ins normale Leben zurück. Dies trotz herben Rückschlägen, wie Erstickungsanfällen, Spitalaufenthalten und wiederum REHA, ging es langsam aber stetig bergauf.
Die Hilfe unserer Nachbarn und Freunden, trug sehr viel dazu bei, wieder Schritte in die Oeffentlichkeit zu wagen. Auch das braucht etwas Ueberwindung mit dem Sauerstoffgerät und Schlauch, sich wiederzu zeigen, das stete Anglotzen sowie die ewige Fragerei. Aber mittlerweile ist dies gar kein Thema mehr. Kinder sind viel verständlicher, als die meisten Erwachsenen.
Die beste Hilfe im Umfeld ist, wenn man so akzeptiert wird, wie man eben ist.
Meine persönlichen 4-jährigen Erfahrungen sind, dass man die Krankheit, auch wenn keine Heilung besteht, so anzunehmen,wie sie eben da ist. Bringe deinem Körper bei, dass er sich dagegen mit aller Kraft wehrt. Auf keinen Fall sich gehen lassen. Jeden Tag auch wie er immer ist stets geniessen. Und auf keinen Fall den Humor verlieren.
Es gibt im Leben so viele schöne Dinge, die man vorher nicht wahrgenommen hat, weil sie eben selbstverständlich waren.
Darum denke stets daran: Keine Eile und keine Hast man kommt auch mit Geduld und Ausdauer ans Ziel!
Ein herzliches Dankeschön an unsere Freunde und Nachbarn, die uns in den schweren Zeiten stets helfend zur Seite standen. Bedanken möchten wir uns auch bei Fr.Theres Oesch, unserer Präsidentin, die uns immer mit Rat und Tat unterstützt. Hr.Dr. Ritscher, Lungenzentrum Zürich, Fr. Dr.Ulrich USZ, Hr. Dr.Turk REHA Wald, sowie den Kardiologen Hr. Dr.Gschwend und Hr. Dr.Lewis Klinik im Park, ein recht herzliches Danke für die entspechenden Behandlungen und Untersuchungen, und deren gute Ratschläge.