Karin Fritz

Karin Information zu meiner Person:

Karin Fritz
1 Impasse Jean Cocteau
F- 31170 Tournefeuille

E-Mail: kafri42@aol.com
PPH-Diagnose 2000 erhalten

Seitdem man bei mir Anfang 2000 PPH festgestellt hat, war ich ganz schön fertig.
Ich bin 59 Jahre alt und lebe seit 27 in der Gegend von Toulouse. Dort befindet sich der Arbeitsplatz meines Mannes. Wir sind beide Deutsche. Mein Französisch ist schon ziemlich gut. Nur bei der Arztwahl ziehe ich doch jemanden vor, der meine Sprache beherrscht.
Durch die viele Reiserei meines Mannes (Marketing/Fareast) habe ich mir aus Langeweile und Frust etwas zuviel Gewicht angegessen. Da kam meine damalige deutsche Ärztin auf die Idee, mir einen Appetithemmer (Isomeride) zu verschreiben. Das war etwa 1994. Ich nahm das Mittel ca. 1/2 Jahr, vielleicht auch kürzer.
Das war bestimmt mein bester Einfall.
Um 1996 rum bekam ich Probleme beim Atmen. Treppensteigen fiel mir immer schwerer. Meine Beine hatten starke Ödeme und auch sonst fühlte ich mich immer schlapp. Ein schlauer Apotheker gab mir den Rat doch mal eine Venenfachärztin zu kontaktieren. Die stellte nur Ödeme fest und schickte mich zum Röntgen der Lunge und des Herzens.
Tja und nach einer Woche Krankenhaus stand das Resultat von SPH fest. Kein Mittel half mir gegen die Beschwerden. Am Ende nahm ich pro Tag 1kg zu, obwohl ich fast hungerte.
Auf der Intensivstation einer Klinik (Pasteur) in Toulouse nahm man mir insgesamt 20 Liter Flüssigkeit innerhalb von 7 Tagen ab. Ich war mit den Nerven völlig am Ende.
Das ist vorerst meine Geschichte.

Vorher hatte ich meinen Mann gebeten, mir den Eintritt ins Internet zu erklären. Da kam ich nach hartnäckiger Suche auf Ihre Homepage. Ich trat mit Tanja Koslowski in Kontakt und wir schickten uns E-Mails. Sie erzählte mir von Dr. Behr in Grosshadern (München).
Da ich früher in München gelebt habe, kam nur das für mich in Frage. Mein jetziger Arzt (auch Deutscher) schickte eine Mail an Dr.Behr und er und seine Mannschaft wollten mich so schnell wie möglich sehen. Sie waren gerade dabei, eine Studie über ein neues Medikament zu machen. Da kam ich ihnen wie gerufen. Innerhalb von 14 Tagen war ich in München.
Dort bekam ich verschiedene Präparate während einer Herzuntersuchung und am besten schlugen bei mir kleine Pillen an. Es ist ein Mittel aus Japan und heisst Dorner und enthält Beraprost. Das soll die Lunge erweitern.
Bei der letzten Nachuntersuchung (Herzkatheter) stellte der Arzt eine deutliche Besserung fest. Durch Zufall wurde ich in ein Zimmer gelegt, in dem sich im Nachbarbett Tanja befand. Wir freuten uns sehr, über unser persönliches kennenlernen. Sie war eigentlich ganz gut drauf und für jeden Spass zuhaben. Am Freitag den 9.11.2001 kam dann das Bayerische Fernsehen, um sie für ihre bevorstehende (evtl) Lungentransplantation zu interviewen.
Davor hatte sie schon Angst, der Puls rutschte in den Keller und die Luft wurde knapp. Ich selber wurde an dem Tag entlassen und wünschte ihr alles Liebe und Zuversicht. Sie war mir sehr ans Herz gewachsen und ein ganz liebenswerter Mensch. Mein Sohn ist nur ein Jahr älter; daher hätte sie schon meine Tochter sein können. Da sie mir die Telefon-Nr. ihrer Mutter gab, konnte ich dort anrufen und mich nach ihr erkundigen.

Letzten Sonntag erfuhr ich dann vom Lebensgefährten ihrer Mutter , dass Tanja gestorben sei und sie zum Schluss sehr gelitten hatte. Sie sei sehr tapfer gewesen.

So verlassen uns immer die besten und liebsten Menschen.
Das war nun doch viel länger als ich dachte. Aber wenn mir was am Herzen liegt, muss ich los werden.

Mit freundlichen Grüssen
Karin Fritz

Copyright: Text / Januar 2001 / Karin Fritz