GRIPHON Studie wird fortgesetzt

Actelion informiert über aktuellen Stand der Phase-III-Studie GRIPHON mit Selexipag bei pulmonaler arterieller Hypertonie – Studie wird fortgesetzt

ALLSCHWIL, SCHWEIZ – 08. Mai 2013 – Actelion Ltd (SIX: ATLN) teilte heute mit, dass sich das unabhängige Data Monitoring Committee (DMC) gegenüber dem Unternehmen einstimmig für die Fortführung der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie GRIPHON ausgesprochen hat. Zudem hatte das DMC keinerlei Änderungsvorschläge bezüglich Studiendesign und -ablauf.

Die randomisierte, placebokontrollierte GRIPHON-Studie ist darauf ausgelegt, die Wirksamkeit und Sicherheit von Selexipag bei 1.150 Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie (PAH) in einer auf klinische Ereignisse ausgerichteten Morbiditäts-/Mortalitätsstudie zu evaluieren.

Selexipag ist ein oral verfügbarer, selektiver IP-Rezeptor-Agonist, für den in einer Phase-II-Studie eine signifikante Verminderung des pulmonalen Gefässwiderstands (PVR) aufgezeigt werden konnte. Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) ist ein Krankheitssyndrom, das durch eine progressive Zunahme des pulmonalen Gefässwiderstands gekennzeichnet ist.

Wie im Studienprotokoll vorgesehen, sollte das GRIPHON Data Monitoring Committee neben der Bewertung der Sicherheitsdaten der Patienten bei Erreichen von ungefähr zwei Dritteln aller erwarteten Morbiditäts-/Mortalitätsereignisse eine Interimsanalyse vornehmen. Das Ziel der Interimsanalyse bestand darin zu ermitteln, ob die Fortsetzung der Studie im Hinblick auf das primäre Studienziel einer günstigen Beeinflussung des Morbiditäts- bzw. Mortalitätsrisikos gerechtfertigt werden kann.

Nach dem erfolgreichen Abschluss der Interimsanalyse und der Empfehlung des DMC zur planmässigen Fortsetzung der Studie dürften die abschliessenden Ergebnisse der Studie Mitte 2014 vorliegen.

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Anmerkungen für Herausgeber:

ÜBER GRIPHON

GRIPHON, (Prostacyclin (PGI2) Receptor agonist in pulmonary arterial hypertension – Prostazyklin (PGI2)-Rezeptor-Agonist in pulmonaler arterieller Hypertonie) ist eine multizentrische, doppelt verblindete, plazebokontrollierte Studie zum Nachweis der langfristigen Wirksamkeit und Sicherheit von oral verabreichtem Selexipag bei Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie.

Mit 1.143 von geplanten 1.150 Patienten ist die Patientenrekrutierung für GRIPHON nahezu abgeschlossen. Damit ist GRIPHON die grösste randomisierte, kontrollierte Studie, die bisher mit PAH-Patienten durchgeführt wurde. Anhand dieser zulassungsrelevanten Studie soll neben der Sicherheit von Selexipag bei PAH-Patienten nachgewiesen werden, dass die Behandlung mit Selexipag im Vergleich zu Plazebo eine Verminderung des Risikos von Morbiditäts-/Mortalitätsereignissen bewirkt. Mit den Ergebnissen der Studie wird für Mitte 2014 gerechnet.

ÜBER SELEXIPAG

Selexipag, ursprünglich von Nippon Shinyaku entdeckt und synthetisiert, ist ein bisher einzigartiger, oral aktiver, selektiver IP-Rezeptor-Agonist. Selexipag hat ein bedeutendes Potenzial als neuartiges Therapeutikum gegen pulmonale arterielle Hypertonie. [1,2,4]

Die Ergebnisse einer plazebokontrollierten Doppelblindstudie der Phase II mit 43 Patienten, die in einem Verhältnis von 3:1 entweder Selexipag oder Plazebo zusätzlich zu einem PDE5-Inhibitor und/oder einem Endothelin-Rezeptor-Antagonisten erhalten hatten, zeigten eine statistisch signifikante Verminderung des pulmonalen Gefässwiderstands (PVR), dem primären Parameter der Studie. Der Behandlungseffekt lag nach der 17. Behandlungswoche bei 30,3% (p=0,0045). Die Ergebnisse zeigten ausserdem eine statistische Verbesserung beim sechsminütigen Gehtest (6MWD), einem zweiten Endpunkt dieser Studie. Selexipag wurde gut vertragen; das Sicherheitsprofil entsprach der erwarteten pharmakologischen Wirkung. [3]

ÜBER PULMONALE ARTERIELLE HYPERTONIE (PAH)

Pulmonale arterielle Hypertonie (PAH) ist eine chronische, lebensbedrohliche Erkrankung, die durch abnorm hohen Blutdruck in den Arterien zwischen Herz und Lunge der betroffenen Patienten gekennzeichnet ist. Die Symptome von PAH sind unspezifisch und reichen von leichter Atemlosigkeit und Müdigkeit beim Verrichten normaler täglicher Aktivitäten bis hin zu Rechtsherzversagen und schwerwiegender Beeinträchtigung der körperlichen Leistungsfähigkeit und schliesslich einer verkürzten Lebensdauer.

PAH ist eine Untergruppe der pulmonalen Hypertonie (PH). Hierzu zählen idiopathische PAH, genetisch bedingte PAH und PAH infolge von Bindegewebserkrankung, HIV-Infektion und angeborener Herzkrankheit.

In den letzten zehn Jahren wurden bedeutende Fortschritte im Verständnis der Pathophysiologie von PAH gemacht, die mit der Entwicklung von Behandlungsrichtlinien und neuen Therapien einherging. Zu den Arzneimitteln, die auf die drei, in die Pathogenese involvierten Signalwege (Pathways) ausgerichtet sind, zählen Endothelin-Rezeptor-Antagonisten (ERAs), Prostazykline und Phosphodiesterase-5-Inhibitoren. Dank PAH-Therapeutika hat sich die Prognose für PAH-Patienten von der symptomatischen Verbesserung der Belastungstoleranz vor zehn Jahren auf eine verzögerte Krankheitsprogression heute verändert. Ein besseres Verständnis der Krankheit und Richtlinien, die anhand der Erkenntnisse aus randomisierten, kontrollierten klinischen Studien entwickelt wurden, legen eine frühzeitige therapeutische Intervention, eine zielgerichtete Behandlung und eine Kombinationstherapie nahe.

Trotz dieser Fortschritte auf dem Gebiet der PAH sind die Überlebensraten viel zu niedrig, und die Krankheit ist nach wie vor nicht heilbar.

ÜBER PROSTAZYKLIN

Prostazyklin und Prostaglandin gehören zur Gruppe der Prostanoide. Endothelzellen produzieren verschiedene gefässaktive chemische Substanzen, darunter Prostazyklin (PGI2), welche die Blutgefässe erweitern und eine Proliferation glatter Muskelzellen und die Plättchenaggregation verhindern. Das Peptid Endothelin wird ebenfalls vom Endothelium produziert; es wirkt stark gefässverengend und fördert die Zellproliferation. Im gesunden Organismus hilft Prostazyklin, die Aktivität von Endothelin auszugleichen. Bei manchen Erkrankungen ist die Prostazyklinproduktion im Endothel allerdings beeinträchtigt. Dadurch werden schädliche Mengen an Endothelin ausgeschüttet.

ÜBER PROSTAZYKLIN-REZEPTOR-AGONISMUS

Der IP-Rezeptor (PGI2 (Prostazyklin-)-Rezeptor) ist einer von fünf verschiedenen Prostanoid-Rezeptoren, an denen eine Prostanoid-Ersatztherapie ansetzen kann. Prostazyklin aktiviert den IP-Rezeptor und bewirkt dadurch eine Erweiterung der Gefässe und verhindert die Proliferation glatter Muskelzellen in den Gefässen. Durch die selektive Bindung an IP-Rezeptoren kann sich das Risiko von Nebenwirkungen infolge der Aktivierung anderer Prostanoid-Rezeptoren verringern.

Actelion entwickelt den bisher ersten oral verfügbaren, selektiven IP-Rezeptor-Agonisten, der die Wirkung von endogenem Prostazyklin bei der Behandlung von PAH imitiert.

[@uelle: Actelion]