Vorsicht: Grapefruitsaft lässt Pillen stärker wirken
Bestimmte Getränke können die Wirkung von Medikamenten verändern:
Grapefruitsaft beispielsweise verstärkt die Wirkung von Blutdruck senkenden Medikamenten. Wird der Fruchtsaft nach der Einnahme von so genannten Kalziumantagonisten getrunken, erhöht sich die Konzentration des Wirkstoffs im Blut, teilt die Arbeitsgemeinschaft Medizin und Rehabilitation in Sinzing (Bayern) mit. Während die verbesserte Arzneimittel-Aufnahme in diesem Fall sogar erwünscht sein kann, warnen die Experten von der Wirkstoffsteigerung, die durch die Kombination von Alkoholgenuss und Tabletteneinnahme erreicht wird. Schlafmittel und Psychopharmaka wirkten häufig unkontrolliert stärker, wenn sie zusammen mit Alkohol eingenommen werden. Andere Getränke wiederum behindern der Arbeitsgemeinschaft zufolge die Aufnahme des Wirkstoffs. So sollten etwa Eisentabletten nur mit Wasser geschluckt werden. Getränke wie schwarzer Tee, Kaffee, Milch und Fruchtsäfte behinderten die Aufnahme des Eisens im Körper. Auch dürften bestimmte Antibiotika nicht zusammen mit Milch genommen werden. Anderenfalls verringere sich die Aufnahme des Antibiotikums.
Transplantierte Patienten!
Grapefruitsaft darf bei einer Immunsuppression nicht eingenommen werden.
[@uelle Net Doktor / Sinzing (dpa) ]Grapefruit – Saft, Einfluss auf die Pharmakokinetik verschiedener Medikamente.
Insbesondere auch auf einige Kalzium-Antagonisten (CBB = calcium channel blockers) , welche auch ein Teil der PPH – Patienten (NO-Responder) in besonders hohen Dosen (bis zu 2x nominelle Höchstdosis und mehr) einnehmen und Sildenafil.
In einem sehr umfassenden Volltext-Artikel in nature zu diesem Thema wird der aktuelle Wissensstand zusammengefasst. Es wird das aktuelle Wissen der Wechselwirkungen mit verschiedenen Ca-Antagonisten, mit CNS Modulatoren (wie z.B. Benzodiazipin), Cyclosporinen (Immunsuppressant bei Organztransiplation), Statinen, Virustatika, Sildenafil,..
In der Diskussion am Schluss des Artikels wird erwähnt, dass einige andere Medikamente ebenfalls eine ähnliche Interaktion zeigen, u.a. Erythromycin (Antibiotikum).
Hier der Artikel: www.nature.com/cgi-taf/DynaPage.taf?file=/ejcn/journal/v58/n1/full/1601736a.html|Food-drug interaction: grapefruit juice augments drug bioavailability mechanism, extent and relevance
Es wir bemerkt, dass der Einfluss sowohl zwischen den Studienteilnehmern also auch zwischen den Studien sehr weit streut. Man vermutet, dass auch die Art der Verarbeitung, dauer der Lagerung, die Fruchtsorte sowie auch individuelle Sensitivität einen Einfluss hat.
Einfluss auf die bei PPH gebräuchlichen Medis:
einige ausgewählte Ca-Antagonisten:
(mehr im o.g. Artikel, ebenso die jeweiligen Quellenangaben)
- * Verapril und Diltiazem (Dilzem):
Für beiden Substanzen konnte zunächst (1998 Verapril bzw. 1994 Diltiazem) keine Wechselwirkung nachgewiesen werden. In 2000 zeigte es sich jedoch, dass es doch eine Wechselwirkung zwischen Verapril und Grapefruitsaft gibt. Für Diltiazem wurde dies bisher nicht nocheinmal untersucht. - *Nifidipin (Adalat) und Amlodipin (Norvasc):
Diese Subsatanzen haben eine leichte bzw. keine Wechselwirkung. Die Autoren vermuten, dass dies an der ohnehin schon guten Bioverfügbarkeit dieser Substanzen kiegt. - weitere CCBs:
Inwieweit diese heute noch gebräuchlich sind, ist uns nicht bekannt. - *Nicardipin und Felodipin:
Für diese Substanzen wurden Konentrationserhöhungen in Zusammenhang mit 1 Glas Grapefruitsaft von bis >400% festgestellt.
nitrendipine, pranidipine and nimodipine Für diese Substanzen konnte immerhin ein Konzentrationsanstieg von >50% nachgewiesen werden.
Sildenafil
Für Sildenafil wurden ebenfalls Erhöhungen der Wirkstoff-Konzentration festgestellt (23). In einer weiteren Studie wir keine Erhöhung der Gesamtkonzentration festgestellt, jedoch eine Erhöhung des Konzentrationsmaximums um 42%. Daher raten die Autoren von Grapefruitsaft zusammen mit Sildenafil ab.
[@uelle Alle Infos aus o.g. Artikel (Link) / Übersetzung: By R.S ]