Wirken Antidepressiva bei pulmonaler Hypertonie???
Eine neue Studie am Universitätsspital Zürich
Hintergrund der Studie
Serotonin ist ein wichtiger Botenstoff des Körpers. Das Serotonin-System spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung der pulmonalen arteriellen Hypertonie und bei Stimmungsstörungen, insbesondere bei der Depression. Serotoninwiederaufnahmehemmer (SSRI), moderne Antidepressiva, werden seit anfangs 90er-Jahre des letzten Jahrhunderts weltweit sehr erfolgreich bei Millionen von Menschen in der Behand-lung von Depressionen angewandt. Nun gibt es starke Hinweise aus der Grundlagenforschung, dass diese Medikamente möglicherweise auch bei pulmonaler arterieller Hypertonie wirksam sind, möglicherweise indem sie den Lungenarteriendruck senken und somit die Lebensqualität und Befindlichkeit von Patienten mit pulmonaler arterieller Hypertonie verbessern.
Ziel der Studie
Somit möchten wir in einer Studie an unserem Universitätsspital die Wirkung des Antidepressivums Fluoxetine (Fluctine®), einem weit verbreiteten und relativ nebenwirkungsarmen SSRI, auf den Lungenarteriendruck, die Leistungsfähigkeit, die Lebensqualität und die psychische Befindlichkeit bei Patienten mit idiopathischer (primärer) pulmonaler arterieller Hypertonie untersuchen.
Welche Patienten können an der Studie teilnehmen?
Patienten mit idiopathischer (primärer) pulmonaler arterieller Hypertonie unter stabiler Vasodilatatortherapie seit mindestens drei Monaten. Das heisst, dass alle üblichen Behandlungen der pulmonalen Hypertonie erlaubt sind, und mit anderen Worten die Behandlung im Rahmen der Studie nur ein Zusatz zur schon bestehenden Therapie darstellt!
Kurze Beschreibung des Studienablaufes
Zwanzig teilnahmebereite Patientinnen und Patienten mit idiopathischer pulmonaler arterieller Hypertonie werden zufällig in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe erhält während 6 Monaten das Antidepressivum Fluctine®, die zweite Gruppe ein gleichausschauendes Placebo-Präparat. Weder die Patienten noch die behandelnden Ärzte und Pflegepersonal wissen, wer das Medikament und wer das Placebo bekommt. Dies ist notwendig, weil die Wirkung von Fluctine®, das ja Stimmung und allgemeine Befindlichkeit direkt beeinflusst, nur auf diese Art objektiv und unvoreingenommen beurteilt werden kann.
Vor Beginn der Studie und am Studienende werden ausführliche Untersuchungen inklusive Rechtsherzkatheter durchgeführt um Aufschluss über den Gesundheitszustand, die Leistungsfähigkeit und psychische Befindlichkeit zu erhalten. Die genauen Details erfahren Sie in der ausführlichen Patienteninformation (Link). Die bestehende Therapie der pulmonalen arteriellen Hypertonie wird weitergeführt.
Die Teilnahme an der Studie ist gratis. Es können auch deutschsprachige Patientinnen und Patienten, die nicht in der Schweiz leben, in die Studie aufgenommen werden.
Die genauen Details erfahren Sie in der ausführlichen SERIPH-Patienteninfo
Studienhauptverantwortliche/Betreuung/Kontakt
Prof. Dr. med. Rudolf Speich (verstorben)
Dr. med. Silvia Ulrich, silvia.ulrich@usz.ch
Frau Ulla Treder, Krankenschwester
Telephon: 0044 255 86 81
Fax: 0044 255 44 51
Natel: 079 463 49 62