Bericht über das Schweizer PH-Treffen des SPHV vom 02. 06. 2012 in Olten
Am 2. Juni 2012 fand ein Patiententreffen des SPHV im Congress Hotel in Olten statt. Es waren ca. 50 Personen anwesend.
Die Themen dieses Treffens:
Lustvoll geniessen, Vortrag von Maria Imfeld, Ernährungsberaterin FH, Zürich und Blutverdünnung was nun? Vortrag von Ulla Treder, Pulmonale Hypertension UniSpital Zürich.
Die Präsidentin, Therese Oesch, begrüsst die Teilnehmenden sowie die Vertreter/innen der Sponsoren. Die Präsidentin dankt den Sponsoren, die das Treffen durch ihre finanziellen Beiträge oder durch andere Spenden möglich machten.
Die Präsidentin teilt die personellen Änderungen im Vorstand und auch die Aktivitäten des SPHV im laufenden Jahr mit.
Weiter werden die beiden Referentinnen vorgestellt. Als erste Referentin spricht Frau Imfeld.
Unter dem Titel Lustvoll geniessen erhalten wir einen Einblick in die Prinzipien einer gesunden Ernährung. Es werden mit Hilfe einer Powerpoint-Präsentation grundlegende Erkenntnisse aufgezeigt und dargelegt, welche Lebensmittel miteinander so kombiniert werden können, damit ausgewogene und genussvolle Mahlzeiten aufgetischt werden können. Es werden die verschiedenen Bedürfnisse wie Psychologie, Soziales, Ästhetik usw. berücksichtigt. Stärkelieferanten, Früchte und Gemüse, Milchprodukte, Öle und Fette, Fleisch, Fisch, Geflügel und Eier, Genussmittel, Wasserbedarf und Salzhaushalt werden mit ihren Vor- und Nachteilen behandelt. Beispielsweise werden die Vorteile von Vollkornprodukten und die Nachteile der industriellen Fette mit ihrem trans-Fettsäuregehalt diskutiert. Eine vernünftige Auswahl der Hauptmahlzeiten und Zwischenmahlzeiten ist essentiell für eine gesunde Ernährung und bereit somit auch Freude. Diäten sind oft einseitig und werden von den Leuten i.R. nicht langfristig eingehalten, was somit zu Nachteilen führt. Hier mögliche Nachteile von Diäten: Jojo-Effekt wenn es ums Abnehmen geht, Mangelernährung wegen der Einseitigkeit, Verlust an der Lust am Essen weil so vieles verboten wird. Die Ernährung kann in Wechselwirkung der mit den Medikamenten treten und somit ihre Wirksamkeit beeinflusst wird. Auch werden die Folgen von Eisenmangel und der Zusammenhang von Vitamin K-haltigem Gemüse und der Blutgerinnung erwähnt.
Frau Imfeld geht während ihren Ausführungen und zum Schluss auf einige Fragen von Teilnehmenden ein.
Therese Oesch dankt der Referentin für ihren interessanten Vortrag und überreicht ihr einen Blumenstrauss.
Während einer Pause haben die Teilnehmenden Gelegenheit mit die anwesenden Vertreter der Sponsoren zu sprechen und können sich mit den aufgelegten Broschüren und Präsenten bedienen.
Der zweite Teil des Treffens wird von Frau Ulla Treder bestritten.
Sie arbeitet am USZ zusammen mit Prof. Rudolf Speich und ist für die PH zuständig. Da die Antikogulation, die populär als Blutverdünnung bezeichnet wird, in der PH eine wichtige Rolle spielt, ist dieses Thema Frau Treder aus ihrer klinischen Praxis vertraut. Anhand von Fragen, die Frau Treder stellt, können die Tagungsteilnehmer ihr medizinisches Wissen testen, z.B. sicherstes Schmerzmittel bei Antikoagulation? INR-Messung 1x pro Woche, 1x pro Monat ? bei welchen Symptomen muss ein Arzt oder eine Klinik aufgesucht werden? Was kann die Wirkung von Gerinnungshemmern Beeinflussen? Nach dem Referat, das mit eine PP-Präsentation unterstützt wird, können die Fragen von allen Teilnehmenden korrekt beantwortet werden.
Bei den meisten PH-Erkrankungen ist eine Antikoagulation erforderlich, es wird in der Regel eine orale Antikoagulation verordnet. Es werden kurz die verschieden Methoden und auch die gängigen Medikamente erläutert. Im Gegensatz zu Heparin, das intravenös oder subcutan verabreicht wird, werden Asprin cardio, Marcumar oder Sintrom oral verabreicht. Es werden die Unterschiede in Wirkung und Anwendung dieser Mittel erklärt.
Frau Treder umreisst kurz die Theorie des äusserst komplexen Prozesses der Blutgerinnung und der damit verbundenen Antikoakulation. Die Heparine werden in der Klinik intravenös verabreicht oder niedermolekulare Heparine (z.B. Fraxiparin Fragmin etc.) werden gespitzt und kommen als Thromboseprophylaxe zur Anwendung, z. B. bei Flugreisen. Bei PH sind die wichtigsten oralen Mittel die Coumarine, die in der Schweiz als Marcoumar oder Sintrom im Handel sind. Es wird auf den Einfluss gewisser Nahrungsmittel oder anderer Medikament auf die Wirkung der Coumarin-Anitikoagulantien aufmerksam gemacht. Eine zuverlässige Messung des INR (früher Quick) ist deshalb unabdingbar. Damit können unerwünschte Blutungen vermieden werden. Die beste Lösung für die INR-Messung ist deshalb deren Bestimmung durch die Patienten selbst mittels des COAGUCHECK-Gerätes. Nur so kann sofort die Dosierung angepasst werden, wenn es eine besondere Ernährungssituation oder andere Medikamente erfordern. Die Antikoagualtion wird nach einem bestimmten Schema (Zürcher Schema) aufgehoben, wenn der Patient einem chirurgischen Eingriff unterworfen wird.
Im Anschluss an den Vortrag beantwortet Frau Treder zahlreiche Fragen der Teilnehmenden.
Die Präsidentin dankt auch Frau Treder für Ihre Ausführungen mit einem Blumenstrauss.Danach haben die Teilnehmenden anlässlich eines gemeinsamen Mittagessens die Gelegenheit sich besser kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen.